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welche Gefahren überwunden werden! Welche Handelsgeschäfte waren
durch Geschäftsreisen, Briefwechsel, Buchführung und Geldverkehr
durchzuführen! wie viel geistige Arbeit war unablässig auf die Ver-
vollkommnung aller Arbeitsvorgänge gerichtet! wie viele Millionen
wenschen waren mit irgend einem Handgriffe, mit irgend welcher
Tätigkeit an der Bollendung dieses einen Regenschirmes beteiligt!
Bedenkt man nun gar, was alles erforderlich war, uni die un-
ermeßliche Wenge der aufgeführten Hilfsmittel zu schaffen, deren
Borbereitung oft in ferne Zeiten zurückgreift, so kann man eine Bor-
stellung von dem gewaltigen Getriebe der Weltwirtschaft erlangen,
durch die sich der wensch die Naturkräfte und Naturerzeugnisse des
ganzen Erdballs dienstbar macht. Wan vergleiche mit dieser Welt-
wirtschaft die Einzelwirtschaft des wilden, der alle feine Bedürfnisse
seiner nächsten Umgebung entnimmt und selbst anfertigt, seine Hütte,
seine Nahrungsmittel, seine Werkzeuge, seine Waffen, seine spärliche
Kleidung, seinen Schmuck und selbst seine Götzen. Nack Launhardt.
Nelrriebsrnittet.
Die Ersetzung des Werkzeuges durch die
Maschine, bei der die bewegende Kraft
nicht mehr von Menschen ausgeht, hat eine
vollständige Umgestaltung der Technik des
Produktionsvorganges hervorgerufen.
E. v. Philippovick-
62. Im Arbeilsraum einer Fabrik.
Das Gebäude, in dem ich tätig zu sein hatte, war bequem, hell,
luftig und geräumig angelegt. Es hatte die Höhe eines zwei- bis drei-
stöckigen Hauses und erinnerte mich immer an das Innere einer Kirche.
Es hatte keine Etagen. Man konnte in der Mitte des Raumes bis
hinauf zum Dache sehen, das zum großen Teil aus Glasplatten bestand,
um mehr Licht hereinzulassen. An den beiden Langseiten liefen je zwei
übereinander gebaute breite Emporen hin, zu denen von unten steile
einfache Holztreppen hinaufführten, die namentlich bei großen Trans-
porten beschwerlich zu überwinden waren. Aus der einen Empore befand sich
der Versuchssaal, wo eben vollendete Maschinen ausprobiert wurden, und
wohin der Zutritt der großen Verunglückungsgefahr wegen nur denen ge-
stattet war, die einen Auftrag dorthin hatten. In einem andern Teile
war der Drehersaal. Die übrigen Emporen standen augenblicklich fast
leer. Denn der eine Zweig unsrer Maschinenproduktion, der hier seinen
Sitz hatte, lag sehr danieder. Auf dem östlichen Ende und der dortigen
Schmalseite des ganzen Baues fehlten die Emporen bis auf eine einzige
kleine ganz; dadurch war ein weiter, geräumiger Platz geschaffen, lichter
und freundlicher — gleich dem Altarplatze einer Kirche. Und wo in unsern
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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271
an der Kette, um den jeder scheu herum ging, sah finster und mürrisch
aus wie immer. Er dachte wahrscheinlich an seinen vornehmen Vetter
draußen in der Heide vor dem Tore, der mit seinem gemauerten Unterbau
und den vier runden, durch Balken verbundenen Säulen hoch in der
Luft meilenweit sichtbar war. Man nannte ihn nicht gern; denn wer
spricht gern vom Hängen? Auch der hölzerne Esel neben dem Brunnen
auf dem Markte streckte seine langen Ohren träumerisch in den Sonntags-
morgen hinein, wahrscheinlich verwundert, daß seit längerer Zeit kein Ver-
spotteter auf seinem schmachvollen Rücken geseffen hatte.
Die Glocken läuteten zur Kirche, und die Gläubigen folgten dem
feierlichen Rufe. Ernste Männer, Ratsherren, Sülfmeister und Hand-
werker in pelzverbrämten Schauben oder in geschonten Leibröcken aus
dunkelm Tuch schritten langsam, bedächtig dahin. Geschmückte Frauen
mit gold- und silbergestickten Schapeln und schönen Gürtelketten, an denen
die faltigen, sammetbesetzten Kleider geschürzt waren, und sittsame Jung-
ftauen mit niedergeschlagenen Augen, das Gebetbuch in den gefalteten
Händen, wandelten an der Seite der würdigen Eheherren, während Knechte
und Mägde sich ihnen bescheiden anschlossen. Auch im Böttcherhausc
durfte niemand zurückbleiben. Die Tochter ging mit der Mutter voran,
und Meister Henneberg folgte ihnen mit seinen Söhnen zur benach-
barten Nikolaikirche, die zu Anfang des Jahrhunderts mit Hilfe von
Stiftungen der in ihrer Nähe wohnenden Schiffer und Salztonnenböttcher
erbaut war. Hoch oben im Mittelschiff lief an der Wand unter dem
schließenden Gewölbe ein schmaler, schwindelerregender Gang rundum, der
nur von einem dünnen Eisenstab umzäunt war und der Mönchsgang
hieß. Auf den seitlichen Emporen waren die Wappenschilder der vor-
nehmen Geschlechter in der Gemeinde und unten im Schiff die Sitzreihen
für den Bürger und Handwerker gleichfalls mit den geschnitzten und
gemalten Wappen der Gilden bezeichnet, die hier ihre bestimmten Bänke
für die Meister und deren Angehörige hatten. Hier ließ sich auch Meister
Henneberg mit den Seinen nieder, um seinem Gott zu danken.
Juliu« Wolf.
118. Pfingsten.
Sein schönstes Fest, sein Fest im Freien,
sein Freudenfest begeht das Jahr.
Schmückt Tür und Tor mit grünen Maien,
mit Maien Gräber und Altar!
Stellt Rotdornzweige und Holunder
ius ärmste Armenstübchen heut!
Das Fest der Zeichen und der Wunder
hat sonnenfunkelnd sich erneut.
Im Blütendufte stehn die Reben,
in allen Stämmen quillt der Saft —
die alte, heil'ge Lust am Leben
flammt wieder auf mit starker Kraft.
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Extrahierte Personennamen: Henneberg Henneberg Wolf
281
Terrassen gegen die Elbe kehren sollte. Der Zwinger bildet ein 250 Meter
langes und 100 Meter breites Viereck, dessen weiten Raum ein langer
Slulengang mit sechs Kuppelgebäuden und drei Prachttoren umschließt und
in dessen Mitte seit 1843 das Denkmal Friedrich Augusts des Gerechten,
ein Werk Rietschels, aufgestellt ist. .
Verschiedene Sammlungen, wie der mathematisch-physikalische Salon,
das Naturalienkabinett, das geologische Museum u. a., sind in den Zwinger-
bauten untergebracht. In der Gemäldegalerie, in der sich die herr-
lichsten Ölgemälde fremder und deutscher Meister, namentlich älterer Schulen,
bcsinden, bewundern wir vor allem Raffaels Sixtinische Madonna,
die einst für zwanzigtausend Dukaten angekauft wurde. Die Mutter Gottes
schwebt mit dem Kinde auf dem Arme aus den Wolken, die sich zu lauter
Engelsköpfen gestalten, hernieder, um den heiligen Sixtus und die Barbara
zu segnen. Als Seitenstück zur Madonna von Raffael besitzt die Galerie,
die ebenfalls viel bewunderte Madonna von Holbein. Von den übrigen
älteren Meisterwerken seien nur noch hervorgehoben die „Heilige Nacht"
von Correggio und Tizians „Zinsgroschen". In den letzten Jahrzehnten
sind auch neuere Werke angekauft worden, besonders solche von Dresdner
Künstlern, und es hat die Galerie auf diese Weise eine sehr schätzenswerte
Bereicherung erfahren.
Eine hervorragende Stätte der Kunst ist das neue, von Semper
erbaute Hoftheater, eins der schönsten Theater der Welt, eröffnet am
3. Februar 1878.
Nun wenden wir uns der Brühlschen Terrasse zu. Schwerlich
mird man in der Mitte einer andern Stadt einen gleich bequemen, schattigen
Spazierweg wiederfinden, der hoch über dem Ufer eines Stromes sich hin-
zieht und die buntesten Bilder darbietet. Auf den einundvierzig Stufen
einer schönen, 13 Meter breiten Freitreppe steigt man zu dem Brühlschen
Garten empor. Gegenwärtig ist der Terrasse ein neuer Schmuck in den
Akademie- und Ausstellungsgebäuden erstanden, die den bildenden
Künsten gewidmet sind. In dem Albertinum haben die Werke der Bild-
hauerkunst alter und neuer Zeit Aufstellung gefunden. Zwischen und neben
den Neubauten erblickt man in schlichter, aber dennoch vorzüglicher Aus-
führung die Denkmäler der Meister Rietsche! und Semper. Wundervoll
nimmt sich das auf einem Vorsprunge der Terrasse erbaute, weltbekannte
Belvedere aus, der Sammelpunkt für „alle Welt", besonders anziehend,
wenn es bei Nacht im Glanze einer feenhaften Beleuchtung weit in das
Elbtal hinausstrahlt. Gegenüber der Terrasse erheben sich am jenseitigen
Elbufer, dem Königsufer, die vereinigten Gebäude der Ministerien, von
denen das eine dem Finanzministerium zugewiesen ist, das andere die
Ministerien des Kultus und öffentlichen Unterrichts, das Ministerium des
Innern und der Justiz in sich birgt. Auf der Altstädter Seite steht als
Abgrenzung der Terrasse das Zeughaus.
Imponierend und gewaltig ragt unweit der Terrasse die Kuppel der
herrlichen Frauenkirche empor. Ihr Schöpfer war Georg Bahr, ein
schlichtes, sächsisches Dorfkind, im Jahre 1666 zu Fürstenwalde im Erz-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Augusts Friedrich Augusts Barbara Raffael Madonna_von_Holbein Correggio Dresdner
Künstlern Georg_Bahr
32
leuchtete weithin die Inschrift: Vale 86n6x imperator! Damit sagte
die trauernde Hauptstadt dem greisen Heldenkaiser das letzte Fahre-
wohl auf seinem Heimgänge zur stillen Gruft im Mausoleum zu
Charlottenburg.
Nach Westen zu schließt die Straße das 20 m hohe Branden-
burger Tor. Es ist gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts
nach dem Vorbilde der Propyläen in Athen erbaut. Das Tor hat
fünf durch dorische Säulen voneinander geschiedene Durchgänge.
Das Ganze krönt wirkungsvoll ein in Kupfer getriebenes, 5 m hohes
Viergespann der Siegesgöttin. Im Jahre 1807 schickte es Napoleon
als Siegesbeute nach Paris. Mit Schmerz und Ingrimm ini Herzen
blickten damals alle Vaterlandsfreunde auf das seines Schmuckes
beraubte Tor. Seit 1814 prangt die Viktoria wieder auf dem
Tore. In Erinnerung an jene Kriegszeit schmückt sie jetzt das
Eiserne Kreuz.
Treten wir durch einen der Durchgänge, so haben wir die prächtigen
Laubbäume des Tiergartens vor uns, durch deren Zweige von rechts
her auf hoher Säule eine goldene Bildsäule winkt. Es ist die Sieges-
säule mit der Borussia. „Das dankbare Vaterland dem siegreichen Heere",
so lautet die Inschrift der Säule. Den Unterbau schmücken vier erhabene
Bilder aus Bronze zur Erinnerung an den dänischen Krieg 1864, den
österreichischen Krieg 1866, den französischen Feldzug 1870 und den
Einzug des siegreichen Heeres in Berlin 1871. Der 20 m hohe
Säulenschaft ist von drei Reihen vergoldeter dänischer, österreichischer
und französischer Geschützrohre umgürtet. Auf der Säule steht die
8 ln hohe, vergoldete Borussia vom Bildhauer Drake, rechts den
Lorbeerkranz, links das mit dem Eisernen Kreuze geschmückte Feldzeichen
haltend. Die Gesamthöhe beträgt 61 m.
An der Ostseite des Königsplatzes erhebt sich das Reichs-
tagsgebäude, der vornehmste und großartigste Bau der deutschen
Kaiserstadt, 1884—94 nach Wallols Entwürfe mit einem Kosten-
aufwande von 22 Millionen Mark aufgeführt. An den vier Ecken
ragen 46 in hohe Türme empor. Die Mitte des Gebäudes, die der
Sitzungssaal einnimmt, überdeckt eine Glaskuppel mit reichvergoldeten
Kupfergürtungen, überragt von einer säulenumgebenen Laterne, deren
Dach in eine Kaiserkrone ausläuft. Über der Tür erblickt man in
Stein gehauen den Ritter Georg mit der Reichsfahne, der die Gesichts-
züge Bismarcks trägt. Auf dem Giebel steht die in den Sattel ge-
hobene Germania von Begas.
Südlich vom Königsplatze durchschneidet die breite Sieges-
allee den östlichen Teil des Tiergartens, die Kaiser Wilhelm Ii.
von den hervorragendsten Künstlern mit 32 Marmorstandbildern
brandenburgisch-preußischer Herrscher ausschmücken ließ.
Nördlich vom Königsplatze, am Alsenplatze, zieht das umfang-
reiche General st absgebäude, in dem Graf Moltke am
24. April 1891 starb, die Aufmerksamkeit auf sich.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Drake Georg Germania_von_Begas Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburg Athen Paris Viktoria Berlin Bismarcks Graf_Moltke
156
licher mit landwirtschaftlicher Arbeit Zeit vergeudet wurde. Was
war natürlicher, als daß man den Knecht von jenen bäuerlichen
Handreichungen gänzlich befreite? — Die Arbeitsteilung schritt weiter.
Unter den Schmieden des Fronhofs, die alle Arten von Metallarbeiten
besorgten, fand sich vielleicht einer, der für die Herstellung der feineren
Erzeugnisse, etwa der Waffenstücke, besonders geeignet war; man ließ
ihn vorzugsweise oder ausschließlich Waffen anferttgen. Ein neuer
Beruf entstand, der des Waffenschmieds. Auf ähnliche Weise trat aus
dem Kreise der Schmiede der Gold- und Silberarbeiter heraus, der
schon nach manchen Volksrechten höher im Preise stand als der
Eisenschmied.
Der Grundherr mußte darauf bedacht sein, möglichst viele Ge-
werbe durch Fronhofsarbeiter vertreten zu sehen. Am deutlichsten
offenbart sich dieses Sweben in der Wirtschaftsordnung, die Karl
der Große für seine Gutswirtschaften und Pfalzgüter erließ und
die für die meisten Grundherrschaften seiner und der folgenden Zeit
mustergülüg gewesen ist. Hier wird den königlichen Amtleuten, denen
die Verwaltung der Königsgüter obliegt, anbefohlen, für das Vor-
handensein der nötigen Handwerker zu sorgen. Als solche bezeichnet
die Verordnung: Eisen-, Gold- und Silberschmiede, Schuster, Schneider,
Sattler, Schreiner, Drechsler, Zimmerleute, Schild- und Harnisch-
macher, Fischer, Vogelfänger, Seifensieder, Bierbrauer, Mostbereiter,
Bäcker und Netzmacher.
Für die Ausbildung und Vervollkommnung des Handwerks
besonders wichtig waren die Klöster. Man hat die Klöster geradezu
„Hauptstätten der mittelalterlichen Industrie" genannt. In stettgem
Verkehr mit den Laienbrüdern und Hörigen des Klosterhofes ver-
standen die kunstteichen Mönche ihre Technik auf jene zu übertragen
und nach und nach einen stattlichen Bestand wohlgeschulter Kloster-
handwerker zu erziehen. Der uns erhaltene alte Grundriß des Klosters
St. Gallen zeigt uns besondere Werkstätten für Böttcher, Drechsler,
Barbiere, Schuster, Sattler, Schwertfeger, Schleifer, Schildmacher,
Metalldreher, Gerber, Goldarbeiter, Grobschmiede und Walker.
Große Verdienste haben sich die Klöster namentlich um die
Förderung und Ausbildung der Baugewerbe erworben. Die
ältesten deutschen Baumeister sind Mönche gewesen. Die ersten Kirchen-
und Klosterbauten waren Holzbauten. Man nannte diese Bauart die
„schottische", weil sie von den Schottenmönchen, den ersten christlichen
Glaubensboten in Deutschland, geübt worden war. Der Steinbau
war unseren Altvorderen unbekannt gewesen, man bezeichnete ihn noch
lange Zeit als die „italische Bauweise". Die ersten, die in Deutsch-
land Steinbauten errichteten und die Steinbaukunst in unserer Heimat
einbürgerten, waren wiederum Mönche. Sie erbauten sich ihre Klöster,
sie schufen Kirchen und Kapellen, Pfalzen der Könige und Großen.
Unsere herrlichen Kirchen und Dome „romanischen" Stiles sind Denk-
mäler ihrer Kunst und ihres Geschmackes. Im 11. Jahrhundert regte
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Extrahierte Personennamen: Karl
der_Große Karl Schuster Schneider Sattler Drechsler Fischer Drechsler Schuster Sattler Schwertfeger Walker
157
sich unter den Fürsten Deutschlands eine mächtige Baulust. Wer
einen großen Bau zu errichten vorhatte, berief vor allen Dingen eine
Schar (etwa 20—25) sachkundiger Mönche. Sie entwarfen den Bau-
plan, sie überwachten und leiteten als Werkmeister die Ausführung
des Werkes. Die grobe Arbeit und die gewöhnlichen Handreichungen
taten die fronenden Bauern und Handlanger. Wo deren Geschick und
Erfahrung nicht zureichte, da legten die frommen Väter auch wohl
selbst Hand an. Aus den dienenden Arbeitern erwuchs allmählich
unter dem bildenden Einflüsse mönchischer Baumeister ein Bestand von
Bauhandwerkern, Maurern, Steinmetzen u. dgl.
Die Klosterwerkstatt ist aber auch die Wiege des Kunsthand-
werks. Wenn auch die Klosterregel den Brüdern äußerste Einfach-
heit der Lebensführung vorschrieb, Gott zu Ehren glaubte man von
dieser Einfachheit eine Ausnahme machen zu dürfen. Für das Blut
Christi, meinte der Abt Suger von St. Denis, seien die kostbarsten
Gefäße eben gut genug. „Neben eisernen Kronleuchtern, kupfernen
und eisernen Weihrauchfässern, Meßkleidern und Altarbehängen ohne
Seide und Gold waren silberne und vergoldete Kelche gestattet, und
so machte man die Gefäße so kostbar und so künstlerisch, als man es
vermochte." Die Silber- und Goldschmiedekunst, die Stickerei und
Emailmalerei, die Elfenbeinschnitzerei und andere Kunsthandwerke er-
hielten somit mannigfache Anregungen und fanden eifrige Pflege. Die
Kirchengeräte und -gefäße wurden prächtig und kunstvoll gearbeitet.
Zu den ältesten Denkmälern der frühmittelalterlichen Elfenbeinplastik
und Emailmalerei gehören die zierlichen Schreine und Kästchen, in
denen Klöster und Kirchen die Reliquien ihrer Heiligen aufzubewahren
pflegten. Herrliche Zeugnisse der klösterlichen Kunst sind die Psalter,
die Meß- und Evangelienbücher, die von den Mönchen mit be-
wundernswerter Sorgfalt und Feinheit auf Pergament geschrieben,
mit herrlichen Initialen (Anfangsbuchstaben) und farbenprächtigen
Malereien geziert waren. Diese Bücher waren mit Einbänden ver-
sehen, deren kunstvoll gearbeite Elfenbeinschnitzerei, deren schön gestaltete,
kostbare Beschläge und Schließen, deren Ausschmückung mit edlen
Steinen noch heute unser Auge entzückt. Die Mönche, die dergleichen
Dinge zu schaffen vermochten und deren Kunsterzeugnisse, wie uns die
Klosterchroniken bezeugen, von ihren Zeitgenossen bewundert wurden,
haben ihren Beruf als Lehrmeister des Handwerks und des Kunst-
gewerbes trefflich erfüllt. —
Ursprünglich hatten die unfreien Arbeiter ihre ganze Arbeitskraft
und Arbeitszeit ihrem Grundherrn zu widmen; Befugnis zu eignem
Gewerbebetriebe stand ihnen noch nicht zu. Lieferte der Handwerker
die ihm auferlegte Stückzahl von Handwerkserzeugnisfen in gewünschter
Güte regelmäßig und pünktlich ab, so gestattete man ihm wohl auch,
in seiner freien Zeit für Kunden zu arbeiten, zunächst wohl für die-
jenigen Angehörigen der eigenen Grundherrschaft, die nicht auf dem
Herrenhose selbst wohnten und hier Verpflegung, Kleidung, Arbeits-
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159
„Geschicklichkeit hat er besessen," nahm jener wieder das Wort, „aber
den jetzt lebenden Steinmetzen, einem Adam Arafft, kommt er
nicht gleich, Hier an der Frauenkirche, da könnt Ihr sehen, was
der eine und was der andere leistet. Die Kirche ist von Schonhofer,
aber die kunstreiche Kapelle über dem Portal ist von unserem Arafft,
dem geschicktesten Baukünstler und Bildhauer."
wie angezaubert stand ich noch an dem Brunnen. Da schlug
die Uhr der Frauenkirche, und Paumgärtner zwang mich, nach der
Airche zu gehen, um das Klännleinlaufen zu sehen. So
hieß das kunstreiche Uhrwerk über dem Eingang der Airche, weil
jede Stunde bewegliche, bunt bemalte Figuren hier einen Umzug
hielten. Das sah ganz possierlich aus. Auf dem Throne faß
Kaiser Karl. Ein Herold erschien, und ihm folgten vier Posaunen-
bläser und darauf die sieben Kurfürsten mit den Reichskleinodien.
Jene, sobald sie vor dem Kaiser waren, setzten die Posaunen an
den wund, und diese nahmen fein zierlich die Hermelinmützlein ab.
Über dem siegbringenden Kaiser hieß es: „Klensch, bedenke dein
Ende"; denn der Knochenmann schlug mit der Sense die Stunden
an die Glocke. Die Figuren waren in Kupfer getrieben und vom
Kleister Sebastian Lindenast verfertigt, der vom Kaiser Klax
dafür allerlei Freibriefe erhielt.
Auf den Rat paumgärtners begab ich mich jetzt nach der
Lorenzkirche, um daselbst das Sakramentshäuschen von Adam
Arafft zu sehen, das er mir als das kunstvollste Werk schilderte. Der
gerade weg führte mich über die Holzbrücke, von der das Auge die
gelblichen Fluten der Pegnitz sich an den Borden fruchtbarer Inseln
brechen sieht. Ich stand jetzt vor dem Lorenzmünster, und die Frauen-
kirche war vergessen. Als ich zwischen den beiden goldgedeckten
Türmen der Giebel mit dem runden, sternförmigen Fenster die reichen
Bildwerke des Eingangs sah, da nieinte ich, daß die Baukunst nichts
Höheres erschaffen könnte; doch als ich in die Kirche trat und die
himmelanstrebenden Gewölbe erblickte, ward ich zweifelhaft. Erhebend
ist ein Blick zwischen die Pfeilerreihen, deren Bogen sich wie zu einem
Laubgange vereinigen. Unbegreiflich, wie die Steine ihre Natur ver-
leugneten und emporstiegen auf das Klachtgebot der Kunst, als wenn
der Stämme Lebenskraft die Zweige aufwärts zöge! Ich ging in
den ungemessenen Räumen umher, ungewissen Schrittes, bis ich an
einem Pfeiler zunächst dem Hochaltar staunend weilte. Hier ragte
nämlich das kunstvolle Gebäude schlank und zierlich empor, in dem
des Bischofs Hand die Hostie verwahrt. Nicht aus Stein schienen
hier die Aste, Ranken und Blätter gehauen, sondern Blätter, Ranken
und Aste versteinert. Es war das Sakramentshäuschen,
das wohl 60 Fuß hoch emporstieg. Unten erblickte man das Bild
des Kleisters selbst, der mit zwei Gesellen knieend die Balustrade
trug, die das Gebäude umgab; der Kleister, ein ehrwürdiger Kahl-
kopf mit langem Barte, blickte mild hinauf, die Gesellen störrisch
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: Adam_Arafft Sebastian_Lindenast Adam
Arafft
160
und bäuerisch grob. Darüber befand sich der heilige Schrank, von
jeder der vier Seiten mit Erzgitter verwahrt. Blumen und Zweige
in lieblicher Verschlingung umflochten dann das durchsichtige Türmchen,
dessen, Spitze in einem Krummstabe endigte. Zwischen den Stäben
und Asten waren anmutige Bildwerke angebracht, die des Erlösers
Leidensgeschichte vom Gebet auf dem Mlberg bis zur Auferstehung
zeigten. Der dienstbeflissene Kirchner zog mich mit Gewalt von
diesem preise der menschlichen Erfindung und zeigte mir ein großes
Schnitzwerk, das am Gewölbe hing und die Verkündigung
Wartens vorstellte, ein Werk von Veit Stoß. Das Ganze
war wohl so Fuß hoch. Unter einer Krone sitzt der ewige Vater
mit Krone und Zepter in göttlicher Wajestät, und seine Strahlen
senken sich nieder auf die betende Jungfrau, welche die Botschaft
des Engels mit Freude und Schrecken erfüllt. Die Figuren um-
schlingt in lieblicher Vereinung ein Kranz, der allein eine Strahlen-
krone für des Künstlers Haupt genannt werden könnte. Keine durch-
brochene Goldarbeit kann zierlicher und kunstreicher sein.
Nachdem ich noch die gemalten Fenster, die mit blendendem
Glanze wie Saphire und Rubinen schimmerten, und verschiedene kost-
bare Altäre besehen hatte, begab ich mich in56ie Sebalduskirche,
um das Sebaldusgrab von Peter Vischer, den: vor-
nehmsten Rotgießer Nürnbergs, zu beschauen. Am Sockel las ich die
Inschrift: „Peter Vischer, Bürger in Nürnberg, machte dieses Werk
mit seinen Söhnen. Ist allein Gott, dem Allmächtigen, zu Lobes und
St. Sebald, dem Himmelsfürsten, zu Ehren mit Hilfe andächtiger
Leute von Almosen bezahlt." Kunstreiche Pfeiler trugen an dem
Gußwerk des Gewölbes kunstreiche Bogen. An ihnen standen die
zwölf Apostel als die wahrhaften Stützen der heiligen Kirche. Zwischen
den Pfeilern standen hochragende Leuchter, wie man diese neben
Särge stellt, aber, genau betrachtet, waren die Lichter schlanke Säulen,
die das Gewölbe tragen helfen. Drei vielfach durchbrochene Türm-
chen krönten das Werk. Aber was sage ich von all den kleinen
Figuren, von den viel Tausenden, die oben und unten auf der Platte sich
befanden? Unter ihnen befand sich das Bild des werktätigen Kleisters
mit dem Schurzfell, das den Kleister ziert wie den König der Purpur.
Gar merkwürdig und lustig waren viele Figuren auf der Platte, die
auf kriechenden Schnecken ruhte. Endlich verließ ich die heilige Stätte,
erleuchtet durch ein Wunder der Kunst. Nach Aug. Hägens „Norua-.
74. Strenge Aufsicht zur Zeit des Zunftzwanges.
Die Nachmittagsstunden zogen leise wie die Wolken am Himmel
durch die Böttcherwerkstatt und ließen sich von der geräuschvollen Tätigkeit
weder aufhalten noch zur Eile treiben. Es hatte jede ihre sechzig Minuten,
und in jeder Minute kamen so und so viel Schläge vom Beil auf die
Tonne, fielen so und so viel Späne von der Bank auf den Boden. Meister
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Michael Behaim.
Dar Holz verfault; der Stein bleibt
Stein;
Der Steinmetz muß drum der erste sein.
Ringmauern baut er, kühne Türme,
Basteien auch zum Schutz und Schirme;
Gewölbe pflanzt er, die sich kühn
aufrankend in die Lüfte ziehn.
Schwindlige Gänge, durchsichtig und fest,
mit Säulen und Bildwerk geschmücket
aufs best'.
Den schiefen Turm von Pisa schaut,
den Wilhelm von Nürnberg hat aufgebaut!
Zu Jerusalem der hohe Tempel,
der trug der höchsten Vollendung
Stempel.
Der himmlische Turm zu Babel,
das Grab des Mausolus ist keine Fabel;
die Pyramiden, die künstlichen Berg',
sie überragen weit alle Werk'.
Hans Sachs.
Vermag auch Blei und Meißel viel,
schwach sind sie gegen den Pinselkiel.
Er bringt nicht nur Häuser und Städte
hervor,
türmt Schlösser und künstliche Warten
empor —
nein, was im Anfange Gott erschuf
durch seines göttlichen Wortes Ruf,
das schafft der Maler zu aller Zeit:
Gras, Laubwerk, Blumen auf Feld und
Heid',
den Vogel, wie in der Luft er schwebt,
des Menschen Antlitz, als ob es lebt;
die Elemente beherrscht er all,
des Feuers Wut, des Meeres Schwall;
den Teufel malt er, die Höll' und den Tod,
das Paradies, die Engel und Gott,
das macht er durch Farben, dunkel
und klar,
mit geheimen Künsten euch offenbar.
Das hebt sich mächtig durch die Schat-
tierung
nach einer schön entworfenen Visierung.
Er kann euch alles vor Augen stellen;
nicht deutlicher könnt ihr es je erzählen.
Drauf muß er brüten Tag und Nacht,
in Traumgebilden sein Geist stets wacht.
Er ist an Phantasien reich
und fast dem kühnen Dichter gleich;
um alle Dinge weiß er wohl,
weil er sie alle bilden soll.
Wer zu allen Dingen hat Schöpferkraft,
den rühmt die höchste Meisterschaft.
Michael Behaim.
Du lobst den Maler mir zu hoch;
nützlicher bleibt der Steinmetz doch.
Des Malers können wir entraten;
er schafft von jedem Ding nur den
Schatten.
Sein gemaltes Feuer erwärmt uns nicht;
seine Sonne spendet nicht Schein und
Licht;
fein Obst hat weder Schmack noch Saft;
seine Kräuter nicht Duft noch Heilungs-
kraft ;
seine Tiere haben nicht Fleisch und Blut;
sein Wein verleiht nicht Freud' und Mut.
Hans Sachs.
Das Sprichwort immerdar noch gilt,
daß, wer die Kunst nicht hat, sie schilt.
Wie nützlich auch ist die Malerei,
so nenn' ich euch jetzt nur der Dinge drei.
Was uns die Geschichte als teures Ber-
mächtnis
bewahrte, prägt sie uns ins Gedächtnis:
Wie der Nürnberger Heer unter
Schweppermann glänzte,
wie den Dichter hier Kaiser Friedrich
bekränzte;
wer sich auch nicht auf die Schrift
versteht,
des Malers Schrift ihm nicht entgeht.
Er lehrt, wie Bosheit uns Mißgeschick,
wie Frömmigkeit bringt Ehr' und Glück.
Zum andern verscheuchet die Malerei
uns der Einfalt Tochter Melancholei.
Sie lichtet der düstern Schwermut
Schmerz,
verklärt uns das Auge durch Lust und
Scherz.
Zum dritten: jegliche Kunst erkennt
in des Malers Kunst ihr Fundament.
Der Steinmetz, Goldschmied und der
Schreiner,
Formschneider, Weber, der Werkmeister,
keiner
entbehrt' sie je, weshalb die Alten
sie für die herrlichste Kunst gehalten.
Gott hat zum Heil dem deutschen Land
der Künstler manchen mit hohem Ber-
stand,
wie Albrecht Dürer, uns gegeben,
des Kunst verschönernd schmückt das
Leben.
Was er mit Fleiß gesät, erwachs'
ihm zum reichen Segen, fleht Hans
Sachs.
Nach Hagen.
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Extrahierte Personennamen: Michael_Behaim Pisa Wilhelm_von_Nürnberg Wilhelm Hans_Sachs Michael_Behaim Hans_Sachs Friedrich Friedrich Melancholei Weber Albrecht_Dürer Albrecht Hans
Sachs Hagen
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unvergleichlicher Schönheit, ein Bild, wie es in gleicher Harmonie nicht
leicht an irgendeinem anderen Orte der Welt gefunden wird.
Am Altstädter Ufer fesseln den Blick mehrere nahe beieinander stehende
herrliche Kunstbauten: die katholische Hofkirche, das königliche Schloß, das
neue Landtagsgebäude, die Brühlsche Terrasse und das Hoftheater.
Einen gewaltigen Eindruck macht die im Barockstile ausgeführte
katholische Hofkirche, die größte Kirche Sachsens, die unter den Pracht-
gebäuden Dresdens jederzeit eine der ersten Stellen einnehmen und als
eines der interessantesten Bauwerke geschätzt werden wird. Von der
Friedrich-August-Brücke aus gesehen, bringt sie eine prächtige Wirkung
hervor durch ihren luftigen und eleganten Turmbau. Vollendet wird bic
malerische Gesamtwirkung durch die geschickte Ausführung und Verwendung
der 78 Figuren von Heiligen, welche die Brüstungen der doppelten Galerie
des Kupferdaches und verschiedene Nischen schmücken. Auf dem gewaltigen
Platze zwischen Schloß und Elbe entstanden vor und während des Baues
die verschiedenartigsten Werkstätten, Hütten, Häuschen usw., die man
als „Italienisches Dörfchen" bezeichnete.
In unmittelbarer Nähe der katholischen Hofkirche liegt das Residenz-
schloß mit seinen altertümlichen Turmhöfeu. Herzog Georg der Bärtige
wandte seine besondere Aufmerksamkeit und seine Baulust diesem Schlosse
seiner Ahnen zu, das sich unter seinen Nachfolgern immer mehr erweiterts
und nach und nach die Gestalt annahm, die es im allgemeinen heute noch
hat. Neuerdings hat es durch einen Umbau ein einheitlicheres und im
Gegensatze zu dem bisherigen nüchternen Äußeren wahrhaft prächtiges
Gewand erhalten.
Im Erdgeschosse des westlichen Schloßflügels ist die königliche Schatz-
kammer untergebracht, das Grüne Gewölbe, das in acht Sälen welt-
berühmte Kostbarkeiten von kunstgewerblichem und kulturhistorischem Interesse
enthält; wertvolle Ringe und Armspangen, leuchtende Diamanten und
Rubinen, den größten Onyx der Welt mit weißem Rande, Halsbänder
aus Edelsteinen und Perlen, goldene Gefäße und seltene Uhren, feine
Kunstarbeiten früherer Jahrhunderte und mancherlei Kuriositäten. Waffen
der verschiedensten Zeitalter aus Italien und der Türkei, Figuren aus
Bronze und Elfenbein, der Kristallbecher Luthers und der Brillantschmuck
der Königin — Tausende von Prachtstücken leuchten hier dem Auge des
Beschauers entgegen. Führwahr, das Grüne Gewölbe steht in Europa
einzig in seiner Art da; es hat einen wirklichen Wert von über vierzig
Millionen Mark, während sein Kunstwert sich gar nicht abschätzen läßt.
Einen andern höchst wertvollen Schatz besitzt Dresden in der Gemälde-
galerie, untergebracht in dem 1854 vollendeten Museum, durch deffen
Bau Semper in genialem Wurfe den Reuaiffancestil der Neuzeit be-
gründete. Zugleich schuf Sempers Meisterhand damit einen echt künstle-
rischen Abschluß des Zwingers, des phantastischen, im Barockstil ge-
haltenen Bauwerkes Augusts des Starken. Bekanntlich war der Zwinger,
der 1711 vollendet ward, nur als Vorhof eines nicht zur Ausführung
gekommenen Prachtschlosies gedacht, das seine gewaltige Front mit den
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Georg_der_Bärtige Sempers_Meisterhand Augusts
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Dresdens Häuschen Italien Luthers Europa Dresden